Presse
Alte Brauerei soll neu glänzen

Mannheim Wohnungen für Studenten Sudhaus und Maschinengebäude werden denkmalgeschützt saniert und umgebaut / Wohnungen für Studenten

Autor: Waltraud Kirsch-Mayer
Die riesige Plane vor dem ehemaligen Sudhaus und einstigen Maschinengebäude der Alten Brauerei könnte glatt von dem legendären Verpackungskünstler Christo stammen. Der Blickfang an der Röntgenstraße schräg gegenüber der Klinikum-Einfahrt hat jedoch eine arbeitstechnische Funktion: Hinter dem Schutz prangt ein Gerüst, auf dem Arbeiter das mehrfach gestrichene Fassadenmauerwerk abstrahlen...
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Museumsschiff „Mainz“ bleibt in Mannheim

Stiftung der Sparkasse Rhein Neckar Nord spendet 5 000 Euro für Sanierung

Im Dezember 2018 erloschen die Lichter auf dem traditionsreichen Museumsschiff am Neckar. Dieses Wahrzeichen Mannheims, immerhin Deutschlands größter historischer Raddampfer, ist seither außer Betrieb und es herrschte lange Unklarheit darüber, wie es mit dem Seitenraddampfer von 1929 weitergeht. Seit Dezember 2020 steht fest: Die „Mainz“ bleibt in Mannheim. Sie wird mit Mitteln von Bund, Land, Stadt und Technoseum saniert und von der Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschifffahrtmuseums betreut und betrieben. Eine Finanzspritze kommt nun von der Stiftung der Sparkasse Rhein Neckar Nord, die 5 000 Euro zur Sanierung beisteuert.
„Unserer Stiftung ist es ein besonderes Anliegen, einen Beitrag zum Erhalt dieses einmaligen Wahrzeichens sowohl der Binnenschifffahrt als auch Mannheims zu leisten“, sagte Helmut Augustin, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, bei der symbolischen Spendenübergabe. Er zeigte sich beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement der Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschifffahrtsmuseums, deren Vorsitzender Rolf Götz die Spende entgegennahm. „Wir sind froh und dankbar, die Sanierung endlich angehen zu können. Wenn alles gut läuft, könnten die Pforten des Museumsschiffs schon im Sommer wieder öffnen – vorbehaltlich Corona lässt es zu“, so Götz.
Nachdem der Dampfer nach seiner letzten Publikumsfahrt 1980 den Weg nach Mannheim fand, öffnete er die Türen 1986 als schwimmendes Museum. Neben dem historischen Kessel- und Maschinenraum inklusive Dampfmaschine und Schaufelräder wird im Innenraum anhand komplexer Modelle lehrreiche Einblicke rund um die Binnenschifffahrt geboten. Thematisiert werden unter anderem verschiedene Schiffstypen, Schleusenvorgänge und Verladeanlagen sowie die Begradigung des Rheins. Zwischen 1986 und 2018 zählte das Museumsschiff mehr als eine viertel Million Besucher. Auch Helmut Augustin hat das Schiff bereits mehrfach gemeinsam mit seiner Familie besucht. „Wir freuen uns schon heute auf die Wiedereröffnung und sind gespannt, ob uns auch unsere mittlerweile schon älteren Kinder nochmal an Bord begleiten werden“, so der Sparkassen-Vorstand.
Malzkaffee und Mühlen

Der Verein „Rhein-Neckar Industriekultur“ kümmert sich um die Geschichte von Fabriken, Produktionsstätten und Arbeitsbedingungen in Mannheim.
VON GABRIELE BOOTH
„Im Konsum kaufen kluge Kunden.“ Diese werbestrategisch erfolgreiche Alliteration, die in der Nachkriegszeit die Einkaufskultur in Deutschland West und Ost prägte, ist Geschichte. Oder doch nicht ganz? In Mannheim steht ein Relikt, das mit seinen mächtigen Mauern eindrucksvoll an die Zeit erinnert, als die Konsumläden noch existierten: die Produktionsbetriebe der Konsum-Genossenschaft. Der Verein „Rhein-Neckar Industriekultur e.V.“ führt das große braune Gebäude aus Backstein gerne als Paradebeispiel Mannheimer Industriegeschichte an. Es ist eines von 300 Objekten, die der Verein in seine beachtliche Liste aufgenommen hat.
Die genossenschaftliche „Burg“ auf der Friesenheimer Insel ist bei Hafenrundfahrten schon von Weitem zu sehen. Sie wurde 1927 im Stil der neuen Sachlichkeit errichtet und ist denkmalgeschützt. Hinter dem Gemäuer steckt jede Menge Geschichte. Um 1900 wurde in Mannheim der Konsumverein gegründet und zählte nach einem Jahr schon fast 700 Mitglieder. Ein paar Jahre zuvor hatten die ersten Konsumgenossenschaften in Hamburg die Großeinkaufsgenossenschaft deutscher Konsumvereine ins Leben gerufen, kurz: GEG. In Mannheim wuchs der Verein rasch, man suchte eine zentrale Niederlassung und fand sie im Hafengebiet. Mehl, Nudeln und Malzkaffee wurden hier produziert, das genossenschaftliche Unternehmen belieferte die Konsum-Filialen in ganz Süddeutschland...
Die digitale Version von "Mannheim - Stadt im Quadrat" finden Sie unter www.siq-online.de
300.000 Euro vom Bund für Museumsschiff

Oberbürgermeister und Kulturbürgermeister erfreut über Bundesförderung
Heute wurde bekannt, dass der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages einen einmaligen Zuschuss von 300.000 Euro der „Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschifffahrtsmuseums in Mannheim e.V.“ für die Erhaltung des Museumsschiffes bewilligt hat. Hierzu wurde eine Haushaltsposition bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) geschaffen. Der Zuschuss kann im Jahr 2021 abgerufen werden.
Dies ist ein wesentlicher Baustein für die Sicherung der Wiederinbetriebnahme des geschichtsträchtigen Raddampfers, der im Neckar unterhalb der Kurpfalzbrücke liegt und seit Ende 2018 für die Öffentlichkeit geschlossen ist, da die Betriebsgenehmigung auslief. Um den Erhalt des Museumsschiffs und dessen Verbleib in Mannheim als Bildungs- und Begegnungsort sicherzustellen, hat sich eine Bürgerinitiative gegründet und die Übernahme des 91 Jahre alten Raddampfers in privater Trägerschaft angeboten. Die Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschifffahrtsmuseums in Mannheim e.V. möchte das Museumsschiff am aktuellen Liegeort in der bisherigen Funktion weiter betreiben…
Tauziehen um den Schaufelraddampfer - Verein kämpft für Mannheim

Von Heike Warlich-Zink
Bleibt ein historischer Schaufelraddampfer in Mannheim? Ein Bürgerverein wähnt sich kurz davor, das Nostalgieschiff für Quadratestadt zu erhalten. Doch auch Düsseldorf ist noch im Rennen.
Mannheim. Der Zeitplan ist ambitioniert, doch die Mitglieder der „Gesellschaft zur Förderung Deutsches Rheinschiffahrtsmuseum e. V.” sind zuversichtlich, das Museumsschiff „Mainz“ bis zum Jahresende als Träger übernehmen zu können. Helen Heberer, die sich als Vorsitzende des Vereins Stadtbild auch als Beirätin in der vor wenigen Wochen wiederbelebten Fördergesellschaft engagiert, berichtet von einem „sehr konstruktiven Austausch mit der Geschäftsleitung des Technoseums”…
Update: Montag, 16. November 2020, 20:12 Uhr

Mannheim/Düsseldorf. (dpa/lsw) Das Ringen um einen historischen Schaufelraddampfer in Mannheim könnte bald ein Ende haben: Das sanierungsbedürftige Schiff, bislang im Besitz des Mannheimer Museums für Technik und Arbeit, dem Technoseum, bekommt definitiv in Kürze einen neuen Eigner – fragt sich nur welchen. Ein Bürgerverein will das Wasserfahrzeug aus dem Jahr 1929 sanieren und schon im kommenden Frühjahr der Öffentlichkeit an der Kurpfalzbrücke über den Neckar wieder zugänglich machen. „Es ist einfach toll, dass der letzte originale Schaufelraddampfer zur Personenbeförderung auf dem Rhein jetzt bei uns bleibt”, sagt Rolf Götz, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des Deutschen Rheinschifffahrtsmuseums…
Zuckerfabrik Waghäusel

VIDEO | Waghäusel | Die Eremitage verliert ihren Nachbarn – Das Ende der Zuckersilos
Die Eremitage verliert ihren Nachbarn und die Bürger von Waghäusel eine Ansicht, welche nicht kontrastreicher sein könnte. Bereits seit 16 Jahren stehen die markanten Lagertürme der ehemaligen Zuckerfabrik leer. Obwohl der Abriss schon im Jahr 2013 beschlossen wurde, begannen die Vorarbeiten dazu erst im Mai diesen Jahres.
Nicht durch Sprengung, sondern durch eine sieben Tonnen schwere Abrissbirne werden die Silos der Firma Südzucker aus dem Jahr 1970 dem Erdboden gleichgemacht. Der vollständige Abriss der 50 Meter hohen Türme soll nun innerhalb der nächsten zwei Wochen erfolgen. Über die zukünftige Nutzung des Areals muss der Gemeinderat noch entscheiden. Ideen für eine Wohn- und Gewerbefläche gibt es aber schon seit Längerem.
Herbe Schönheiten

Fabriken und Co. haben ihren ganz eigenen Charme - „Rhein-Neckar Industriekultur“ verweist auf über 300 Objekte
Von Gaby Booth

Ist das Kunst, oder kann das weg? Für den Verein „Rhein-Neckar Industriekultur“ und seine Mitglieder stellt sich diese Frage nicht. In ihren Augen sind in den vergangenen Jahren schon zu viele erhaltenswerte Gebäude der Spitzhacke zum Opfer gefallen. „Wir sind der Meinung, dass Kultur nicht beim Schloss oder Theater endet, dass gerade in unserer Region auch Fabriken, Häfen und Wassertürme mit ihrer herben Schönheit zum Selbstverständnis der Menschen gehören“, fasst Barbara Ritter als Vorsitzende des Vereins zusammen, der mittlerweile 25 aktive Mitstreiter hat.
Auf der übersichtlich gestalteten Homepage (...) bekommen heimat- und geschichtsinteressierte Kurpfälzer einen Überblick über die vielen schützenswerten Objekte. Vom Landfriedkomplex, der von der Heidelberger Tabakgeschichte erzählt, bis zur Nudelproduktion in Weinheim bei „3 Glocken“. Die Dokumentation von rund 300 Objekten ist noch lange nicht abgeschlossen, es wird weiter gesammelt, beschrieben, fotografiert – und erzählt...
Würdigung einer grundlegend prägenden Tradition

Tabak-Kultur auf der Vorschlagsliste Immaterielles Kulturerbe der UNESCO Deutschland
Kurz-Version (1368 Z):
Auf die Vorschlagsliste für das bundesweite Verzeichnis der Immateriellen Kulturerben der UNESCO Deutschland geschafft, hat es jetzt der Antrag „Die Techniken des Tabakanbaus und der Zigarrenverarbeitung am Oberrhein als jahrhundertelange Prägung von Agrar-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie von Kultur, Mentalität, Brauchtum und Architektur”. Die Jury im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst beförderte damit die gemeinsame Initiative von fünf Kommunen aus drei Landkreisen sowie Bundesländern zur weiteren Entscheidung in die Kultusministerkonferenz bzw. die Deutsche UNESCO Kommission. Hatzenbühl (Rheinland-Pfalz), Schwetzingen, Hockenheim, Heddesheim (Baden-Württemberg) und Lorsch (Hessen) sehen sich beispielhaft als „Gemeinschaften, die von dieser lebendigen Tradition geprägt sind und bei denen Menschen die Schlüsselrolle spielen”, wie es die Antragsbedingungen u.a. vorschreiben. „Wir würdigen mit dieser Antragstellung das Kulturerbe Tabakanbau und -verarbeitung als Hommage an eine wirtschaftlich und kulturell grundlegend prägende Tradition unserer Region”, fassen es die Antragsteller zusammen, die alle in der Metropolregion Rhein-Neckar beheimatet sind. Sollte es der Antrag zum Titel schaffen, denken die Initiatoren heute schon an den nächsten Schritt: eine Ausweitung des Themas, hin zu einem internationalen UNESCO-Aufnahmeantrag, gemeinsam mit zwei weiteren Nationen.
Der Rhein – Hafengeschichten

SWR Geschichte & Entdeckungen
Einst war der Rhein ein wilder Strom, an manchen Stellen mehr als vier Kilometer breit. Er schuf sich Sandbänke und Durchbrüche oder überflutete ganze Orte. Doch dann kam der badische Ingenieur Johann Gottfried Tulla und begann, den Urwaldstrom zu zähmen. Am Ende hatte er ihn um 81 Kilometer gekürzt. Um den Rhein durchgehend schiffbar zu machen – von Basel bis zur Nordsee – bedurfte es eines weiteren Pioniers. Der Beharrlichkeit des Schweizer Ingenieurs Rudolf Gelpke ist es zu verdanken, dass die Strecke Straßburg-Basel, die bis Ende des 19. Jahrhundert als unüberwindlich galt, für den Schiffsverkehr freigegeben werden konnte. 1904 schaffte er es, einen Schleppkahn auf dem Oberrhein südwärts sicher in die Schweiz zu bringen und somit die Voraussetzungen für den Hafenbau in Basel zu schaffen.
Einer, der zwischen Meer und Bergen pendelt, ist Josef Alex. Im Alter von 83 Jahren fährt er große Fracht- und Tankschiffe von Rotterdam bis Basel. Der „Jupp“ wurde auf einem Binnenschiff geboren. Er erinnert sich an das Bombardement der Schiffe und Städte am Rhein, den großen Hunger nach dem Krieg und sein Heimweh in einem Kinderschifferheim.
Zwischenstopp in Straßburg, Besuch im Palais du Rhin. Dort feiert die Zentrale Rheinkommission, ein Zusammenschluss der Anrainerstaaten, den Geburtstag der "Mannheimer Akte". Wie weitsichtig, wie großdenkend ihre Vorgänger vor 150 Jahren doch waren, als sie die freie Schifffahrt auf dem Rhein besiegelten. Damals in Mannheim. Deshalb wird das Werk an seinem Jubiläumstag auch in die Heimat überführt, natürlich per Schiff.
Im Mannheimer Hafen kreisen und quietschen die Kräne. Dort bauten die beiden jüdischen Brüder Hermann und Jacob Hecht den ersten großen Schifffahrts- und Logistikkonzern am Rhein auf. Ihre RHENANIA beherrschte den Strom über Jahrzehnte auf seiner ganzen Länge und machte die Brüder zu wahren „Tycoons“ am Rhein. Ihre Geschichten und die der Mannheimer Sackträger sowie die Veränderungen eines traditionellen Hafenviertels erzählen ein großes Kapitel der Rheinschifffahrt. Ein kleiner Ausschnitt aus einer Jahrtausende alten Tradition von Handel auf dem großen europäischen Fluss.
Text: SWR
Mannheimer Museumsschiff: Zukunft immer noch ungewiss

Technoseum sucht Partner
Seit einem Jahr ist das Museumsschiff "Mannheim" für die Öffentlichkeit gesperrt. Für die nötige Sanierung fehlt das Geld. Wie geht es mit dem Schiff weiter?
Museumsschiff auf dem Neckar in Mannheim SWR
Still ruht das Schiff am Neckar in Mannheim, unterhalb des MVV-Hochhauses. Die Einzigen, die es betreten dürfen, sind die Mitarbeiter des Technoseums, die ab und an nach dem Rechten schauen. Bis vor einem Jahr war das Schiff noch für Besucher geöffnet. Dann wurde es aus Sicherheitsgründen geschlossen.
Stadt und Land halten Sanierung des Museumsschiffs für nicht finanzierbar
Die Stadt Mannheim und das Land Baden-Württemberg haben signalisiert, dass sie eine umfangreiche Grundsanierung zur Zeit als nicht finanzierbar ansehen, erklärt Technoseum-Chef Hartwig Lüdtke.
Aus finanziellen Gründen wurde auch die Idee aufgegeben, das Museumsschiff an Land zu schleppen und als Gastronomiebetrieb beim Mannheimer Stadtarchiv Marchivum zu platzieren.
Verhandlungen mit anderen Institutionen laufen
Das Technoseum würde das Schiff deshalb gerne loswerden und ist unter anderem mit dem Museum der deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg und dem Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven wegen einer möglichen Übernahme im Gespräch.
Schifffahrtsverein Mannheim lehnt Trägerschaft ab
Die Idee einer privaten Trägerschaft durch den Mannheimer Schifffahrtsverein hat dieser bereits abgesagt. Der Verein verspricht allerdings Unterstützung für den Erhalt des Museumsschiffs und beziffert die fällige Sanierung auf 250.000 bis 500.000 Euro. Beim Technoseum geht man allerdings von Kosten in Höhe von zwei bis drei Millionen Euro aus.
Technoseum-Stiftungsrat entscheidet im März
Da inzwischen auch die sogenannte Liegegenehmigung für das stillgelegte Museumsschiff abgelaufen ist, soll der Stiftungsrat des Technoseums auf seiner nächsten Sitzung im März eine Grundsatzentscheidung über das Museumsschiff fällen.